Schlossberg 1, 74219 Möckmühl

Wurzelspitzenresektion

Bei großen Entzündungen an der Wurzelspitze kann zusätzlich zur Wurzelkanalbehandlung die Entfernung der Wurzelspitze zum Zahnerhalt dienen

Eine Wurzelspitzenresektion, auch bekannt als apikale Resektion, ist ein chirurgischer Eingriff in der Zahnmedizin, bei dem die Spitze der Zahnwurzel entfernt wird. Dies wird normalerweise durchgeführt, wenn eine Infektion oder Entzündung im Bereich des Knochens um die Wurzelspitze nicht durch eine Wurzelkanalbehandlung behoben werden kann.

Bei einer Wurzelspitzenresektion öffnet der Zahnarzt oder Oralchirurg das Zahnfleisch und entfernt den über den Wurzeln liegenden Knochen um Zugang zur Wurzelspitze zu erhalten. Dann werden alle Wurzelspitzen des betroffenen Zahnes und das umliegende entzündete Gewebe entfernt. Nach der Reinigung und Desinfektion wird zunächst der Knochendefekt aufgefüllt und anschließend die Öffnung im Zahnfleisch wieder verschlossen.

Dieser Eingriff kann dazu beitragen, eine Infektion zu beseitigen und den Zahn zu erhalten, wenn eine Wurzelkanalbehandlung allein nicht ausreicht.

Grundlage einer guten Prognose ist immer eine möglichst bakterienarme, möglichst dichte und gut durchgeführte initiale Wurzelkanalbehandlung. Wenn eine insuffiziente Wurzelkanalbehandlung der Grund für eine Wurzelspitzenresektion ist, ist in der Regel zunächst eine Revision (siehe Wurzelkanalbehandlung) medizinisch sinnvoll.

Der Ablauf einer Wurzelspitzenresektion kann je nach individuellem Fall und den spezifischen Bedürfnissen des Patienten variieren. Hier ist jedoch ein allgemeiner Überblick über den typischen Ablauf:

  1. Vorbereitung: Vor der eigentlichen Operation wird der Zahnarzt oder Oralchirurg den Zustand des betroffenen Zahns bewerten. Dies kann Röntgenaufnahmen, klinische Untersuchungen und gegebenenfalls weitere diagnostische Tests umfassen.

  2. Lokalanästhesie: Bevor der Eingriff beginnt, wird der Bereich um den betroffenen Zahn mit einer Lokalanästhesie betäubt, um Schmerzen während des Eingriffs zu minimieren.

  3. Öffnung des Zahnfleischs: Der Zahnarzt macht einen kleinen Schnitt im Zahnfleisch, um Zugang zur Wurzelspitze des Zahns zu erhalten. Dieser Schnitt kann entweder direkt über dem betroffenen Zahn oder seitlich davon erfolgen, abhängig von der Lage des betroffenen Bereichs.

  4. Entfernen des Knochens über den Wurzelspitzen und darstellen der Entzündung.
  5. Entfernung der Wurzelspitze und des Entzündungsgewebes: Nachdem das Zahnfleisch geöffnet ist, wird der Zahnarzt vorsichtig den Knochen um die Wurzelspitze herum entfernen, um Zugang zu ihr zu erhalten. Anschließend wird die Wurzelspitze des Zahns entfernt.

  6. Reinigung und Desinfektion: Nachdem die Wurzelspitze entfernt wurde, reinigt der Zahnarzt den Bereich gründlich, um Infektionen zu beseitigen und das umliegende Gewebe zu desinfizieren.

  7. Retrograde Aufbereitung und Wurzelfüllung: Eine moderne Wurzelspitzenresektion sollte neben dem reinen chirurgischen Entfernen der Wurzelspitze zusätzlich eine Aufbereitung des Wurzelkanals von der Wurzelspitze aus (retrograd) mit anschließender Wurzelfüllung beinhalten. Gedanklich kann man sich einen Stöpsel vorstellen, der ggf. im Kanalsystem vorhandene Bakterien bestmöglich versucht abzudichten und die Prognose deutlich verbessert.
  8. Auffüllen des knöchernen Defekts: Je nach Defekt, Anatomie und Begleitumständen werden verschiedenen Methoden verwendet, den knöchernen Defekt vorm Verschluss des Zahnfleischs aufzufüllen, um eine möglichst vollständige Regeneration des Knochens zu ermöglichen.
  9. Verschluss des Zahnfleischs: Sobald der betroffene Bereich gereinigt und desinfiziert ist, wird das Zahnfleisch wieder sorgfältig verschlossen und mit Nähten fixiert.

  10. Nachsorge: Der Zahnarzt gibt dem Patienten Anweisungen für die Nachsorge, einschließlich der richtigen Mundhygienepraktiken und möglicherweise verschriebener Medikamente.

  11. Nahtentfernung nach 7-14 Tagen: In der Regel ist es notwendig nach 7-14 Tagen die Fäden zu entfernen und sicherzustellen, dass der Heilungsprozess ordnungsgemäß verläuft.

Ja, es besteht die Möglichkeit, dass eine Entzündung nach einer Wurzelspitzenresektion erneut auftreten kann, obwohl die Resektion dazu gedacht ist, das entzündete Gewebe zu entfernen und eine Infektion zu beseitigen. Einige Gründe, warum eine Entzündung zurückkehren könnte, sind:

  1. Unvollständige Entfernung der infizierten Gewebe: Es ist möglich, dass nicht alle infizierten Gewebe während der Resektion vollständig entfernt wurden. In solchen Fällen kann die verbleibende Infektion erneut auftreten.

  2. Persistierende Infektionsquelle: Es könnte eine versteckte Infektionsquelle geben, die vor der Operation nicht erkannt wurde, wie zum Beispiel eine Kanalverzweigung oder ein seitlicher Kanal, die nicht vollständig gereinigt wurden.

  3. Neue Infektion: Nach der Wurzelspitzenresektion könnte der Zahn erneut einer Infektion ausgesetzt sein, zum Beispiel durch Karies oder eine erneute Verletzung.

  4. Problematische Heilung: Manchmal kann es zu Komplikationen bei der Heilung kommen, die zu einer erneuten Entzündung führen können, wie zum Beispiel ein unzureichender Verschluss der Wunde oder eine Infektion der Operationsstelle nach der Operation.

Um das Risiko einer erneuten Entzündung zu minimieren, ist eine gründliche Diagnose, eine sorgfältige Durchführung der Resektion, eine ordnungsgemäße Wundversorgung und eine angemessene Nachsorge entscheidend. Es ist auch wichtig, dass der Patient die Anweisungen seines Zahnarztes oder Oralchirurgen für die Nachsorge genau befolgt und regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführt, um eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Die Erfolgsaussichten einer Wurzelspitzenresektion hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  1. Grund für die Resektion: Die Erfolgsaussichten können je nach Grund für die Resektion variieren. Wenn die Resektion aufgrund einer chronischen Infektion oder Entzündung durchgeführt wurde, sind die Erfolgschancen in der Regel etwas geringer als bei anderen Gründen wie der Entfernung einer Zyste oder eines Fremdkörpers (bspw. frakturierte Instrumente).

  2. Zustand des umliegenden Gewebes: Der Erfolg der Wurzelspitzenresektion hängt auch von der Gesundheit des umliegenden Zahnfleisches und Knochens ab. Wenn das umliegende Gewebe stark geschädigt ist oder nicht richtig heilt, kann dies die Erfolgsaussichten beeinträchtigen.

  3. Qualität der Operation: Eine sorgfältige und präzise Durchführung der Resektion ist entscheidend für den Erfolg. Eine unvollständige Entfernung der Wurzelspitze oder eine unzureichende Reinigung des betroffenen Bereichs kann das Risiko einer erneuten Entzündung erhöhen.

  4. Nachsorge: Die Einhaltung der Anweisungen des Zahnarztes oder Oralchirurgen für die Nachsorge ist ebenfalls wichtig für den Erfolg der Behandlung. Eine ordnungsgemäße Mundhygiene und regelmäßige Kontrolluntersuchungen können dazu beitragen, Komplikationen zu vermeiden und den Heilungsprozess zu fördern.

Insgesamt liegen die Erfolgsraten von Wurzelspitzenresektionen in der Regel zwischen 80% und 90%. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Erfolg von Fall zu Fall variieren kann und von verschiedenen individuellen Faktoren abhängt. In einigen Fällen kann eine erneute Entzündung auftreten, die eine erneute Behandlung erfordert, während in anderen Fällen die Resektion langfristig erfolgreich ist und den betroffenen Zahn erhalten kann.

Die kassenkonforme Behandlung ist prinzipiell vor allem eine reine chirurgische Resektion der Wurzelspitze. Das wird immer zunächst auch zum Abklingen der Beschwerden führen, bei regelrechter Wundheilung. Langfristig sollten heutzutage weitere Maßnahmen getroffen werden, um die langfristige Prognose des Zahnerhaltes zu verbessern:

  • Desinfektion des Kanals mittels ultraschallaktivierter Spülung
  • Verwendung OP-Mikroskop
  • Minimalinvasive Aufbereitung der Wurzelkanäle von retrograd mittels spezieller Piezo-Geräte
  • Desinfektion des entzündeten Areals mittels Laser
  • Auffüllen des knöchernen Defekts mit Ersatzmaterialien, die eine knöcherne Regeneration fördern.

Um die bestmögliche Prognose und damit den möglichst langfristigen Zahnerhalt zu erreichen wird immer ein privater Anteil auf den Patienten zukommen.

Dabei ist der Aufwand abhängig von der individuellen Situation. Bei einwurzeligen Zähnen (Frontzähnen) muss man mit einem Aufwand von 70-150€ rechnen bei mehrwurzligen Zähnen (Seitenzähnen) muss man mit einem Aufwand von 100-250€ rechnen.

Gerne klären wir den möglichen Bedarf und die individuell beste Lösung mit Ihnen.

Betriebsurlaub 19.08.24 bis 30.08.24

In der Zeit unserer Abwesenheit ist für alle Belange die Praxisklinik Dr. Troßbach in Heilbronn (Moltkestr. 12, 74072 Heilbronn) als Vertretung für Sie da. Bitte vorab telefonisch via 07131/642240 anmelden.

Ab 02.09.2024 sind wir dann wieder zu den regulären Öffnungszeiten für Sie verfügbar.

Zusätzlich vertritt uns in der ersten Urlaubswoche Montag bis Donnerstag (19.08.24 bis 22.08.24) die Praxis Dr. Naser in Möckmühl und in der zweiten Wochen (26.08.-30.08.24) die Praxis Dr. Dimitrov in Möckmühl, soweit es die Kapazitäten ermöglichen.

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis!

Liebe Grüße Ihr Praxisteam Zahngesundheit Jagsttal Dr. Buschbeck