Künstliche Zahnwurzeln zum Ersatz verlorener Zähne
Zahnimplantate sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen eingesetzt werden, um fehlende Zähne zu ersetzen. Sie bestehen typischerweise aus Titan oder anderen biokompatiblen Materialien, die gut vom Körper akzeptiert werden. Zahnimplantate werden chirurgisch in den Kieferknochen eingefügt und dienen als stabile Basis für Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder Prothesen. Sie bieten eine langfristige Lösung für den Ersatz von verlorenen Zähnen und können dabei helfen, die Funktion und Ästhetik des Gebisses zu verbessern. Zahnimplantate sind eine beliebte Option zur Behandlung von Einzelzahnlücken oder zur Befestigung von Zahnersatz in Fällen von starkem Zahnverlust.
Die Implantatbehandlung erfolgt in mehreren Schritten – hier ist ein grober Überblick über den typischen Ablauf einer Implantatbehandlung:
Konsultation und Planung: Der erste Schritt ist eine gründliche Untersuchung und eine ausführliche Beratung mit einem Zahnarzt oder Implantologen. Dabei werden Ihre Zähne, Ihr Kieferknochen und Ihr allgemeiner Gesundheitszustand bewertet. Anhand von Röntgenaufnahmen und möglicherweise 3D-Bildgebung wird eine präzise Planung für die Implantatbehandlung erstellt.
Vorbereitung des Kieferknochens: Falls notwendig, kann eine Vorbehandlung des Kieferknochens erforderlich sein, um ausreichend Knochenmasse für die Implantation zu gewährleisten. Dies kann Knochenaufbauverfahren wie Knochentransplantationen oder Sinuslifts umfassen.
Implantation: Die eigentliche Implantation wird in einem chirurgischen Eingriff unter örtlicher Betäubung ggf. mit Sedierung durchgeführt. Der Implantologe setzt das Implantat in den Kieferknochen ein. Nach der Implantation wird in der Regel eine Wartezeit von mehreren Monaten eingehalten, damit das Implantat mit dem Knochen fusionieren kann, ein Prozess, der Osseointegration genannt wird.
Freilegung: Nach der Osseointegration wird ein Verbindungsstück namens Abutment auf das Implantat gesetzt. Das Abutment ragt aus dem Zahnfleisch heraus und dient als Verbindungselement zwischen dem Implantat und dem Zahnersatz.
Anfertigung des Zahnersatzes: Ein Zahntechniker fertigt den individuellen Zahnersatz an, der auf das Implantat und den Rest Ihres Gebisses abgestimmt ist. Dies kann eine Krone, Brücke oder Prothese sein.
Befestigung des Zahnersatzes: Sobald der Zahnersatz hergestellt ist, wird er auf das Abutment gesetzt und dauerhaft befestigt. Der Zahnarzt passt den Zahnersatz an, um eine optimale Passform und Ästhetik zu gewährleisten.
Nachsorge und Pflege: Nach der Implantatbehandlung ist eine regelmäßige Nachsorge und gute Mundhygiene entscheidend, um die langfristige Funktionalität und Haltbarkeit der Implantate zu gewährleisten.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Fall individuell ist und der genaue Ablauf je nach den spezifischen Bedürfnissen und Umständen des Patienten variieren kann.
Die meisten Patienten berichten, dass die Implantatoperation weniger schmerzhaft ist als erwartet. Während der eigentlichen Implantation wird in der Regel eine örtliche Betäubung angewendet, um den Schmerz zu minimieren. In einigen Fällen kann auch eine Sedierung oder Vollnarkose verwendet werden, um zusätzlichen Komfort zu bieten, insbesondere bei umfangreicheren Eingriffen oder bei Patienten mit Angst vor Zahnbehandlungen.
Nach der Operation kann es zu leichten Beschwerden kommen, wie Schwellungen, Blutergüssen oder leichten Schmerzen im Behandlungsbereich. Diese Beschwerden können jedoch in der Regel gut mit verschreibungsfreien Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol kontrolliert werden und klingen innerhalb weniger Tage ab.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Patient unterschiedlich auf die Behandlung reagiert und dass das Schmerzempfinden individuell variieren kann. Ein erfahrener Zahnarzt oder Implantologe wird jedoch bestrebt sein, den Eingriff so angenehm wie möglich zu gestalten und geeignete Maßnahmen zur Schmerzlinderung zu treffen.
Im Allgemeinen liegen die Gesamtkosten für Zahnimplantate (ohne die Krone / prothetische Versorgung) pro Implantat im Bereich von 1000-2000€. Sollte Knochenaufbau notwendig sein kommen weitere Kosten dazu. In Zusammenarbeit mit unserem Abrechnungsunternehmen steht Ihnen jederzeit eine Ratenzahlung zur Verfügung.
Einige Faktoren, die die Behandlung aufwändiger machen sind:
Anzahl der benötigten Implantate: Der Preis hängt davon ab, wie viele Implantate benötigt werden, um fehlende Zähne zu ersetzen. Einzelne Implantate sind in der Regel teurer als mehrere Implantate für Brücken oder Prothesen.
Knochenqualität und -menge: Wenn Knochenaufbauverfahren wie lokale gesteuerte Knochenregeneration (GBR-Technik) (200-1000€), Knochentransplantationen (3000-5000€) oder Sinuslifts (ca. 1500-2500€) erforderlich sind, um ausreichend Knochenmasse für die Implantation bereitzustellen, können die Kosten steigen.
Qualität des Implantats und des Zahnersatzes: Hochwertige Implantate und Zahnersatzmaterialien können zu höheren Kosten führen, bieten jedoch möglicherweise auch eine bessere Haltbarkeit und Ästhetik.
Nicht jeder Patient ist automatisch ein geeigneter Kandidat für Zahnimplantate, allerdings gibt es heutzutage kaum noch absolute Kontraindikationen für Implantate. Die Eignung für Implantate hängt beispielsweise von folgenden Faktoren ab:
Allgemeiner Gesundheitszustand: Ein guter allgemeiner Gesundheitszustand ist wichtig, um eine Implantatbehandlung erfolgreich durchführen zu können. Chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Herzerkrankungen können das Risiko von Komplikationen erhöhen. Ihr Zahnarzt wird Ihren Gesundheitszustand sorgfältig bewerten, um festzustellen, ob Sie für die Implantatbehandlung geeignet sind.
Knochenqualität und -menge: Ausreichend Knochenmasse im Kiefer ist entscheidend, damit die Implantate stabil im Kiefer verankert werden können. In einigen Fällen kann ein Knochenaufbauverfahren erforderlich sein, um genügend Knochenmasse für die Implantation bereitzustellen.
Zahnfleischgesundheit: Gesundes Zahnfleisch ist wichtig für den Erfolg von Implantaten. Vorhandene Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis müssen möglicherweise vor der Implantation behandelt werden.
Rauchen: Rauchen kann die Heilung beeinträchtigen und das Risiko von Komplikationen nach der Implantation erhöhen. Raucher werden möglicherweise aufgefordert, mit dem Rauchen aufzuhören oder zumindest vor und nach der Implantation nicht zu rauchen.
Medikamenteneinnahme: Einige Medikamente können die Heilung beeinträchtigen oder das Risiko von Komplikationen erhöhen. Ihr Zahnarzt wird Ihren Medikamentenplan überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.
Mundhygiene: Eine gute Mundhygiene ist entscheidend für den langfristigen Erfolg von Implantaten. Patienten müssen in der Lage sein, eine gründliche Mundhygiene zu praktizieren und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen einzuhalten.
Neben allgemeinmedizinischen Erkrankungen, die direkt oder indirekt in Form der notwendigen Medikationen Einfluss auf die Prognose von Zahnimplantaten nehmen, zählen heutzutage immer noch Rauche, Parodontitis, schlechte Mundhygiene und Knirschen zu den relevanten Risikofaktoren im Rahmen einer Implantation.
Eine Digitale Volumentomografie (DVT) ist eine hochmoderne radiologische Bildgebungstechnik, die dreidimensionale Bilder des Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereichs liefert. Sie wird häufig in der Zahnmedizin und Kieferchirurgie eingesetzt, um detaillierte Informationen über die Knochenstruktur, Zahnpositionen, Nervenverläufe und anatomische Strukturen zu erhalten. Im Vergleich zu herkömmlichen Röntgenaufnahmen bietet die DVT eine wesentlich höhere Bildqualität und ermöglicht es den Ärzten, präzisere Diagnosen zu stellen und Behandlungen zu planen.
Der Vorteil der DVT liegt in ihrer Fähigkeit, den Kieferbereich in allen Dimensionen (Länge, Breite und Höhe) darzustellen, wodurch eine genaue Beurteilung von komplexen anatomischen Strukturen möglich ist. Dies ist besonders wichtig bei der Planung von Zahnimplantaten, Knochentransplantationen, Weisheitszahnentfernungen, Wurzelkanalbehandlungen und anderen oralchirurgischen Eingriffen.
Während der DVT-Untersuchung dreht sich eine Röntgenröhre um den Patienten und erzeugt dabei eine Serie von Röntgenstrahlen, die von einem Detektor auf der gegenüberliegenden Seite des Mundes aufgenommen werden. Diese Daten werden dann von einem Computer verarbeitet, um ein detailliertes 3D-Bild des untersuchten Bereichs zu erstellen. Die DVT-Bilder ermöglichen es den Ärzten, präzise Diagnosen zu stellen, Risiken zu bewerten und Behandlungen individuell anzupassen, was letztendlich zu besseren Behandlungsergebnissen für die Patienten führt.
Eine Bohrschablone ist ein präzisionsgefertigtes chirurgisches Instrument, das bei der Implantatbehandlung verwendet wird, um die genaue Positionierung der Implantatlöcher im Kieferknochen zu steuern. Sie wird individuell für jeden Patienten erstellt und basiert auf präzisen digitalen Planungsdaten, die aus Computertomografie (CT) oder digitaler Volumentomografie (DVT) gewonnen werden.
Die Bohrschablone wird vor dem chirurgischen Eingriff hergestellt und dient als Führung für den Zahnarzt oder Implantologen während der Implantatplatzierung. Sie hat Öffnungen oder Führungsröhrchen, die exakt über die geplanten Implantatpositionen im Kieferknochen platziert werden. Durch diese Öffnungen werden die Bohrer geführt, um präzise Implantatlöcher zu erstellen, die genau den anatomischen Gegebenheiten und den digitalen Planungsdaten entsprechen.
Die Verwendung einer Bohrschablone bietet mehrere Vorteile:
Präzision: Die Bohrschablone ermöglicht eine sehr präzise Positionierung der Implantate im Kieferknochen, was zu einer besseren Integration der Implantate und zu optimalen ästhetischen Ergebnissen führt.
Sicherheit: Durch die präzise Führung der Bohrer wird das Risiko von Fehlplatzierungen minimiert, was Komplikationen während der Implantatplatzierung reduziert.
Effizienz: Die Verwendung einer Bohrschablone kann die Operationszeit verkürzen, da die Positionierung der Implantate schneller und genauer erfolgt.
Die Bohrschablone wird in der Regel in Fällen verwendet, in denen eine besonders präzise Implantatplatzierung erforderlich ist, wie zum Beispiel bei engen Platzverhältnissen, bei komplexen anatomischen Strukturen oder bei ästhetisch anspruchsvollen Fällen. Ihr Einsatz kann jedoch auch in anderen Situationen vorteilhaft sein, um die Sicherheit und den Erfolg der Implantatbehandlung zu maximieren.
Auf Implantaten können verschiedene Arten von Zahnersatz befestigt werden, um fehlende Zähne zu ersetzen oder andere zahnmedizinische Probleme zu lösen. Hier sind einige der gängigsten Versorgungen, die auf Implantaten möglich sind:
Einzelzahnkrone: Eine einzelne Zahnkrone kann auf einem einzelnen Implantat befestigt werden, um einen einzelnen fehlenden Zahn zu ersetzen. Diese Art der Versorgung bietet eine natürliche Ästhetik und Funktion.
Implantatgetragene Brücke: Eine Implantatgetragene Brücke kann verwendet werden, um mehrere benachbarte fehlende Zähne zu ersetzen. Die Brücke wird auf zwei oder mehr Implantaten verankert und überbrückt den Zwischenraum, wo die fehlenden Zähne waren.
Implantatgetragene Teilprothese und Teleskopprothesen: Eine Teilprothese kann auf Implantaten befestigt werden, um mehrere fehlende Zähne in einem Kieferbereich zu ersetzen. Die Teilprothese wird durch Klammern oder spezielle Befestigungselemente wie Konuskronen mit den Implantaten verbunden.
Implantatgestütze Vollprothese: Eine Vollprothese kann auf Implantaten befestigt werden, um einen ganzen Kieferbereich zu ersetzen, wenn alle Zähne fehlen. Die Prothese wird durch spezielle Befestigungselemente mit den Implantaten verbunden und bietet eine stabilere und komfortablere Lösung im Vergleich zu herkömmlichen herausnehmbaren Vollprothese. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen implantatgetragenen Brückenkonstruktionen, die fest mit den Implantaten verbunden ist, ist eine Prothese herausnehmbar und wird in der Regel mittels über Kugelköpfen, Stegen oder Druckknöpfe (Locatoren) mit den Implantaten verankert. Der Vorteil ist eine perfekte Reinigungsfähigkeit sowie in der Regel guter Erweiterbarkeit bei notwendigen Reparaturen.
Die Wahl der geeigneten Versorgung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Anzahl der fehlenden Zähne, des Zustands des Kiefers und der individuellen Bedürfnisse des Patienten. Wir können als Implantologen nach einer gründlichen Untersuchung einen individuellen Behandlungsplan erstellen.
Wichtige Fragen, die Sie sich stellen sollten und die uns helfen, das Richtige für Sie zu finden:
Dentale Implantate bestehen in der Regel aus Titan oder Titanlegierungen. Titan ist ein biokompatibles Material, das vom Körper gut akzeptiert wird und eine hohe Festigkeit sowie eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit aufweist. Diese Eigenschaften machen Titan zu einem idealen Material für dentale Implantate, da es eine stabile Verankerung im Kieferknochen ermöglicht und gleichzeitig eine langfristige Haltbarkeit gewährleistet.
Einige Implantathersteller verwenden auch andere Materialien für bestimmte Implantattypen, wie zum Beispiel Zirkonoxid. Zirkonoxidimplantate werden aus einem hochfesten Keramikmaterial hergestellt und bieten eine metallfreie Alternative für Patienten mit spezifischen Allergien oder ästhetischen Präferenzen.
Ja, Implantate können unter bestimmten Umständen verloren gehen, obwohl dies relativ selten ist. Ein Implantatverlust kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter:
Misserfolg der Osseointegration: Osseointegration ist der Prozess, bei dem das Implantat mit dem umgebenden Knochen fusioniert. Wenn dieser Prozess nicht erfolgreich ist oder das Implantat nicht richtig mit dem Knochen verankert wird, kann dies zu einem Implantatverlust führen. Dies kann auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen sein, einschließlich unzureichender Knochenqualität oder -quantität, Infektionen oder falscher Platzierung des Implantats.
Periimplantitis: Periimplantitis ist eine Entzündung des Gewebes um das Implantat herum, ähnlich der Parodontitis bei natürlichen Zähnen. Wenn Periimplantitis nicht behandelt wird, kann sie zu Knochenabbau führen und letztendlich den Verlust des Implantats verursachen.
Überlastung: Übermäßige Belastung des Implantats durch Zähneknirschen (Bruxismus), falsche Kaukräfte oder nicht ordnungsgemäß gestalteten Zahnersatz kann zu einem Verlust des Implantats führen.
Infektionen: Infektionen im Bereich des Implantats können den Knochen um das Implantat herum beeinträchtigen und zu einem Verlust des Implantats führen.
Trauma: Ein schweres Trauma im Bereich des Implantats, zum Beispiel durch einen Unfall, kann das Implantat beschädigen und seinen Verlust verursachen.
Es ist wichtig zu betonen, dass Implantatverlust relativ selten ist, insbesondere wenn die Implantatbehandlung von einem erfahrenen Zahnarzt oder Implantologen durchgeführt wird und der Patient eine gute Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Nachsorge praktiziert. Durch sorgfältige Planung, präzise Platzierung und angemessene Pflege können die meisten Komplikationen vermieden und die langfristige Haltbarkeit von Implantaten maximiert werden.
Dr. Eric Buschbeck - Zahnarzt und Fachzahnarzt für Oralchirurgie
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In der Zeit unserer Abwesenheit ist für alle Belange die Praxisklinik Dr. Troßbach in Heilbronn (Moltkestr. 12, 74072 Heilbronn) als Vertretung für Sie da. Bitte vorab telefonisch via 07131/642240 anmelden.
Ab 02.09.2024 sind wir dann wieder zu den regulären Öffnungszeiten für Sie verfügbar.
Zusätzlich vertritt uns in der ersten Urlaubswoche Montag bis Donnerstag (19.08.24 bis 22.08.24) die Praxis Dr. Naser in Möckmühl und in der zweiten Wochen (26.08.-30.08.24) die Praxis Dr. Dimitrov in Möckmühl, soweit es die Kapazitäten ermöglichen.
Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis!
Liebe Grüße Ihr Praxisteam Zahngesundheit Jagsttal Dr. Buschbeck